Werdohl. Eine doppelte Premiere erlebte das Publikum in der gut gefüllten Stadtbücherei am Freitag. Die jungen Zauberlehrlinge von der Musikschule Lennetal musizierten nicht bloß zum ersten Mal an diesem Ort. Sie hatten zuvor auch noch nie mit dem Märkischen Zupforchester zusammen gespielt. Zu Beginn des gut einstündigen Programms traten die Kleinsten zunächst alleine vor das Publikum. Mit „Menuett“ von Georg Friedrich Händel servierten sie zunächst eine eingängige Melodie aus der Oper „Rodrigo“. Danach war die Spielfreude der Kinder und Jugendlichen bei „Let it go“ aus dem Film-Musical „Frozen“ deutlich hörbar. Das Zupforchester wandte sich zunächst Georg Philipp Telemann zu, laut Moderator Sebastian Hoffmann „steht dieser immer ein bisschen hinter Bach und Händel im Schatten, dabei ist er viel vielseitiger“. Etwa habe dieser Komponist auch im polnischen Stil komponiert – etwa beim dargebotenen „Concerto polonois“. Dann intonierte das Orchester „Music“ von John Miles. Die Rockballade, die so immergrün ist wie eine Nordmanntanne, erblühte dabei in einer bis dato gänzlich unerhörten Version. Zum Abschluss des Konzertes kamen beide beteiligten Ensembles zusammen und führten Kompositionen von Moderator Hoffmann auf. Vor dem Stück „Nikolausmarsch“ erklärte dieser den Zuhörern in der Bibliothek: „Wer sich gleich verspielt, muss bei der nächsten Probe eine Tüte Gummibärchen mitbringen.“ Doch die Zahnärzte in der Region dürfen aufatmen: Der Marsch des Heiligen, der am 6. Dezember seinen großen Auftritt hat, gelang ohne Patzer. Und so erhielten Zauberlehrlinge und das Zupforchester zum Schluss einen ordentlichen Applaus.
(Text - und Bildquelle: Süderländer Volksfreund 18.12. Michael Koll)